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Atmen ist Bewegung
28. Juni 2015

Nur bewegtes Atmen ist gesundes Atmen.

Beobachte ich Kinder, dann sehe ich, wie sich Ihre Atmung fortwährend verändert. Ihr Brustkorb hüpft rauf und runter. Ihr Bäuchlein wölbt sich nach oben und sinkt gemächlich wieder nach unten. Meine Tochter schiebt ihn manchmal langsam vor, atmet ruckartig aus und saugt ihren Nabel nach innen. Als wolle sie ihn unter die Rippen ziehen. Das sieht lustig aus, scheint ihr aber gut zu tun. Ihr Atem organisiert sich ständig neu und passt sich ihrer Tätigkeit, Stimmung und ihren momentanen Bedürfnissen an.

Versuche ich den Atem meiner erwachsenen Yogaschüler zu beobachten, scheitere ich meist. Ab und an hebt sich vielleicht mal ein Brustkorb oder ein Bauch wagt sich vorwitzig nach vorn. Mehr Dynamik ist in der Regel nicht drin. Atmest du noch??? frage ich schon mal sicherheitshalber.

Erstaunlich wenn man bedenkt, wie viel sich beim Atmen in uns bewegt. Ein- und ausatmend sprechen wir sämtliche Muskeln unseres Rumpfes an. Entweder, wir ziehen sie zusammen (Kontraktion) oder wir dehnen sie.

Beim Einatmen passiert folgendes:

Sämtliche Muskeln zwischen den Rippen kontrahieren. Dadurch dehnt sich die Brusthöhle dreidimensional aus – nach vorne, zur Seite und nach hinten. Die Muskeln entlang der Wirbelsäule strecken den Rücken. Je tiefer wir einatmen, umso mehr flacht die Wölbung im oberen Rücken ab und umso mehr wachsen wir in die Höhe.

Entgegengesetzt zu dieser Nach-oben-Bewegung kontrahiert das Zwerchfell nach unten. Ist der Bauch entspannt, schiebt er sich nach vorne. In der Brusthöhle entsteht ein Unterdruck, durch den sich die Lungenflügel mit Atemluft vollsaugen. Je tiefer die Einatmung, umso mehr Luft gelangt in die Lungen.

Für die Ausatmung ergeben sich zwei Möglichkeiten:

Die schnelle und passive Variante ist: Wir lassen alle kontrahierten Muskeln los. Die Ausatemluft strömt unvollständig aus den Lungen, der Brustkorb saust nach unten und der Oberkörper fällt in sich zusammen.

Oder wir nutzen die bewusste, kontrollierte Ausatmung. Dafür kontrahieren wir die Bauchmuskeln von ihrem Ansatz am Schambein bis zum Nabel. Damit schaffen wir Stabilität im Bauchraum, die es den Zwischenrippenmuskeln erlaubt, sich nach und nach zu entspannen. Der Brustkorb senkt sich behutsam aus der gehobenen Position ab. Das Zwerchfell lässt los und wandert in seine ursprüngliche Lage unter den Rippen zurück. Die Luft strömt gemächlich aus den Lungen, bis diese vollständig geleert und auf ihre minimale Größe geschrumpelt sind. Mit der nächsten Einatmung werden sich die Lungenflügel mit frischer Atemluft vollsaugen.

Was für eine Dynamik.

Die normale, unbewusste Atmung wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Sie geschieht ohne unser Zutun.

Wir können die Atmung aber auch aktiv steuern. Leider machen so wenige Gebrauch davon. Bedauernswert wenn man bedenkt, dass eine bewusste Atmung unseren Gesundheitszustand verbessert und unser Energielevel immens erhöht.

Dafür ist es nicht mal nötig, dass wir die ganze Zeit tief und kontrolliert atmen. Ich halte es jedoch für außerordentlich wichtig, die Dynamik unserer Atmung zu nutzen und zu trainieren. Sonst verkümmert sie. Wie ein Muskel, der nie in Gebrauch ist. Die Lungenkapazität nimmt ab, Atemhilfsmuskeln verkürzen, Rücken- und Bauchmuskeln erschlaffen. Das wäre nicht nötig, fingen wir an, das Geschenk der bewussten Atmung zu nutzen.

Bewusst zu atmen bedeutet Wachstum. Atemzug um Atemzug richten wir uns weiter auf. Bis hin zu unserer vollen Größe.

Eine Vorstufe zur bewussten Atmung ist das Erfahren der verschiedenen Atemräume.

Atemraum ist ein Bereich des Körpers, in dem wir die Dynamik der Atmung sehen und spüren.

Der untere Atemraum ist der Bauch.

Der mittlere Atemraum ist der mittlere Brustkorb.

Der obere Atemraum ist der obere Brustkorb bis zu den Schlüsselbeinen.

Wir sind in der Lage, unsere Atmung in diese Räume zu lenken, je nachdem, welches Ziel wir verfolgen.

 

  • Wollen wir unsere Rückenmuskulatur stärken, die Wirbelsäule aufrichten und Verspannungen im vorderen Brustkorb lösen, hilft uns die tiefe, kräftige Einatmung im mittleren und oberen Atemraum.

 

  • Wollen wir die tiefen Bauchmuskeln kräftigen oder unser System reinigen, müssen wir kontrolliert und lange ausatmen. So lange, bis auch der letzte Rest Ausatemluft unseren Körper verlassen hat.

 

  • Suchen wir Erholung, ist die Atmung das erste, was es zu entspannen gilt. Wir legen uns auf den Rücken und platzieren die Hände auf unseren Bauch. Ohne etwas zu tun, lassen wir zu, dass sich der Atem im Bauchraum ausbreitet. Unser Nervensystem kommt zur Ruhe und wir in einen tiefen Entspannungszustand

 

Atme heute – ganz gegen deine Gewohnheit – im Laufe des Tages immer wieder laut, tief und bewegt.

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2015

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